MiCROTEC - MiCROTEC Connect: Das virtuelle Schnittholzlager von Piveteau Bois

MiCROTEC Connect: Das virtuelle Schnittholzlager von Piveteau Bois

MiCROTEC Connect: Das virtuelle Schnittholzlager von Piveteau Bois

Land

Frankreich

Kunde

Piveteau Bois

Ausgeklügeltes Scannersystem bringt deutlich mehr Rundholzausbeute

Zwar liegen bei Piveteau Bois immer noch Stämme am Rundholzplatz, doch eigentlich betrachten die Verantwortlichen des Großsägewerks die Polter bereits als virtuelles Schnittholzlager. Mit dieser Sichtweise veränderte sich für die Franzosen der gesamte Fertigungsprozess, da man bereits vor dem Einschnitt genau weiß, welche Bretter man bekommt. Möglich wird das mithilfe des CT Log und des einzigartigen Fingerprint Systems von MiCROTEC.

 

Das Sägewerk Piveteau Bois in Sainte-Florence nahe der französischen Atlantikküste steht auf zahlreichen Standbeinen. Nur ein Bruchteil des Einschnitts wird frisch verkauft, der Rest wird getrocknet, gehobelt, verklebt oder anderweitig weiterverarbeitet. So entstehen aus Kiefern, Douglasien und Fichten Holzfußböden, Fassaden sowie BSH- und BSP-Elemente. Bei der Herstellung aller dieser Produkte legt man bei Piveteau Bois besonderes Augenmerk auf eine wertoptimale Rundholznutzung. „Unser Sägewerk in Sainte-Florence liegt in einer holzarmen Region, was den Rohstoff noch wertvoller macht“, erläutert R & D Manager Ugo Gerard, der damit den außergewöhnlichen Sägewerksstandort fernab von großen Waldgebieten anspricht.

Digitale Rekonstruktion

Vor diesem Hintergrund setzte das Unternehmen in den vergangenen Jahren auf zahlreiche Optimierungsmaßnahmen, mit dem Ziel, die Rundholzausbeute Stück für Stück nach oben zu schrauben. Besonders intensiv und ebenso fruchtbar gestaltete sich dabei die Zusammenarbeit mit MiCROTEC. Alleine im Sägewerk von der Rundholzaufgabe bis zur Schnittholzsortierung realisierten die Südtiroler Scannerspezialisten drei Anlagen, die sich optimal ergänzen. Unmittelbar nach der Rundholzaufgabe gelangen die Lang und Kurzholzstämme mit bis zu 120 m/min Vorschub durch einen CT Log. Mithilfe der dort integrierten Computertomografie-Technologie ist eine digitale Rekonstruktion des kompletten Innenlebens der Stämme möglich.

 

Konkret wird dabei ein vollständiges dreidimensionales Dichteprofil jedes Stammes ermittelt, welches in erster Linie Größe, Lage und Beschaffenheit von Ästen zeigt. Zudem erkennt das System, ob es sich um Fauläste, Risse, Harzgallen oder Drehwuchs handelt. „Damit können wir die Qualität der Bretter bei entsprechender Lage bereits vor dem Einschnitt präzise voraussagen und das Schnittbild für jeden einzelnen Stamm entsprechend anpassen. Im Prinzip greifen wir beim Einschnitt damit nicht mehr auf einzelne Stämme, sondern auf unser virtuelles Schnittholzlager in den Stämmen zu“, erläutert Gerard und ergänzt, dass sich damit die Denkweise des gesamten Produktionsprozesses geändert habe. „Jetzt wissen wir genau, welche Stämme wir für welche Produkte heranziehen müssen und welche Mengen an einzelnen Sortimenten wir jedes Jahr herstellen können. Das erhöht nicht nur den Wert des eingesetzten Holzes, sondern erleichtert auch die Logistik für die Märkte.“

Wiedererkennen und drehen

Unmittelbar vor der Sägelinie gelangen die Stämme durch einen Mulitsensor-Qualitäts-scanner des Typs Logeye 302 mit Fingerprint. Ausgestattet mit Röntgentechnologie, Multisensor-Kameras sowie weiteren Sensoren wird der Stamm darin 3D-vermessen und abermals dessen Dichteprofil ermittelt. Anhand des jeweiligen Dichteprofils es ist einzigartig wie ein Fingerabdruck wird jeder Stamm wiedererkannt und entsprechend der wertoptimalen Ausbeute vor dem Einschnitt gedreht. Wir optimieren das Schnittbild für jeden einzelnen Stamm“, betont Gerard. Möglich wird das, neben den MiCROTEC Scannern, mithilfe einer moderni- sierten Profilierline von Linck. Diese ist darauf ausgelegt, sich von Stamm zu Stamm zu verstellen, wodurch auch ein völlig unsortierter Einschnitt möglich wäre.

Lückenlose Rückverfolgung der Bretter

Die dritte MiCROTEC Anlage ist ein Goldeneye 900 Multisensor-Qualitätsscanner im Quertransport. Dieser ermöglicht eine Qualitätsbeurteilung der frischen Bretter sowie die eindeutige Identifikation jeder Lamelle. Somit kann Piveteau Bois jeden Stamm und jedes Brett mithilfe dieses digitalen Fingerabdrucks erkennen und zuordnen. Daraus ergibt sich neben der Wertsteigerung eine lückenlose Rückverfolgung vom Brett zum Stamm.

„Früher, als wir vorab noch nicht genau wussten, was wir aus jedem Stamm bekommen, mussten wir einige Hölzer einer minderwertigen Verwendung zuführen als ursprünglich geplant. Heute geht dieses ungewollte Downgrading faktisch gegen Null“, berichtet Gerard und fügt hinzu, dass dadurch der wertmäßige Output jedes Stammes um 5% gestiegen ist.

Ein gutes Ergebnis, das Piveteau Bois allerdings nicht dazu veranlasst, die Hände in den Schoß zu legen im Gegenteil: „Um immer besser zu werden, arbeiten wir laufend an neuen Projekten, wobei Microtec ein zuverlässiger Partner ist, der uns immer wieder mit neuen Ideen und Innovationen voran- bringt.“

Die nächste Evolutionsstufe des Fingerprint-Systems wird MiCROTEC bereits auf der Ligna 2023 in Hannover präsentieren.
 

Lesen Sie den vollständigen Holzkurier-Artikel hier.

»Früher, als wir vorab noch nicht genau wussten, was wir aus jedem Stamm bekommen, mussten wir einige Hölzer einer minderwertigen Verwendung zuführen als ursprünglich geplant. Heute geht dieses ungewollte Downgrading faktisch gegen Null«

Ugo Gerard

R&D Manager von Piveteau Bois